Leben mit Neurodermitis und Ekzem – so gehst du mit den Hauterkrankungen um
Ekzeme und Neurodermitis sind Hauterkrankungen, die den Alltag auf vielfältige Weise beeinträchtigen können. Besonders der ständige Juckreiz und die gereizten Hautpartien stellen Betroffene immer wieder vor Herausforderungen. Doch mit der richtigen Behandlung, Unterstützung und Anpassungen im Lebensstil ist es möglich, die alltäglichen Hürden zu meistern und ein erfülltes, glückliches Leben zu führen. In unserem Artikel erhältst du wertvolle Tipps zur Hautpflege, Ernährung und zum Umgang mit den Symptomen – egal, ob du selbst betroffen bist oder eine nahestehende Person unterstützt.

Was sind Ekzeme und Neurodermitis?
Ein Ekzem, im medizinischen Bereich unter dem Namen Dermatitis bekannt, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch rote, juckende und schuppige Hautstellen gekennzeichnet ist. Diese allergische Reaktion der Haut kann durch verschiedene Reize wie chemische Stoffe, UV-Strahlung, Allergene wie Pollen und Tierhaare, extreme Temperaturen, Stress oder bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ekzemarten zählt die Neurodermitis, die auch als atopische Dermatitis bezeichnet wird.
Neurodermitis ist eine chronische Hauterkrankung, die besonders im Kindesalter häufig auftritt und in Schüben verläuft. Typische Symptome sind trockene Haut sowie schuppende und gerötete Stellen an den Beugeseiten der Arme, Beine und im Gesicht. Der ständige Juckreiz führt oft zu Kratzen, was die Haut weiter schädigt und das Infektionsrisiko erhöht. Obwohl Neurodermitis das Leben stark beeinträchtigen kann, lässt sich die Erkrankung durch richtige Pflege und das Vermeiden von Auslösern gut kontrollieren.

Der Alltag mit Ekzemen und Neurodermitis
Aufgrund von Symptomen wie anhaltendem Juckreiz und rissigen Hautstellen kann eine Hautkrankheit wie Neurodermitis oder ein Gesichtsekzem den Alltag der Betroffenen erheblich beeinflussen. Dabei gilt der ständige Juckreiz als eine der unangenehmsten Begleiterscheinungen. In besonders schweren Fällen führt das häufige Kratzen sogar zu offenen Wunden und Infektionen und verursacht zusätzliche Schmerzen. Noch dazu hat der Juckreiz einen erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität. Der Schlafmangel wirkt sich auf die allgemeine Gesundheit aus, da Müdigkeit und Erschöpfung die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit am Tag mindern.
Ekzeme und Neurodermitis erfordern die ständige Pflege und Schutz der Haut, was viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Betroffene müssen ihre tägliche Routine oft anpassen, um die Haut im Laufe des Tages immer wieder vor äußeren Einflüssen zu schützen. Auch die Freizeitgestaltung wird durch die Hauterkrankungen geprägt: So können Aktivitäten, die für andere selbstverständlich sind, für Menschen mit Dermatitis zur Herausforderung werden und einiges an Planung abverlangen – sei es zum Beispiel das Schwimmen in chlorhaltigem Wasser oder der Gang in die Sauna.
Neben den physischen Belastungen kommen oft auch psychische und soziale Herausforderungen hinzu. Die sichtbaren Hautveränderungen führen nicht selten zu Stigmatisierung und Missverständnissen im Alltag. Betroffene fühlen sich durch Blicke oder Kommentare verunsichert, was ihr Selbstbewusstsein schwächen kann. Dies kann dazu führen, dass soziale Situationen gemieden werden, sei es im Berufsleben oder bei Freizeitaktivitäten wie Sport. Aktivitäten, die mit körperlicher Anstrengung, Schwitzen oder bestimmten Umweltfaktoren wie Chlorwasser verbunden sind, stellen oft eine zusätzliche Herausforderung dar und müssen sorgfältig geplant werden.
Insgesamt erfordert das Leben mit Neurodermitis oder Ekzemen ständige Aufmerksamkeit und Anpassung, was Betroffene sowohl körperlich als auch emotional belasten kann.
Tipps für ein Leben mit Neurodermitis und Ekzem: Wege zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden
Für Betroffene kann ein Leben mit Neurodermitis und Ekzemen herausfordernd sein, doch mit den richtigen Strategien und Tipps lässt sich der Alltag deutlich erleichtern.

Die richtige Hautpflege
Ob Ekzem oder Neurodermitis – eine regelmäßige Hautpflegeroutine ist bei einer Hauterkrankung unabdingbar. Verwende bei deiner täglichen Hautpflege feuchtigkeitsspendende und reichhaltige Cremes, um deine Hautbarriere zu stärken. Bestenfalls trägst du die Creme unmittelbar nach dem Duschen oder Baden auf, wenn die Haut noch leicht feucht ist, um die Feuchtigkeit optimal einzuschließen. Kurze, lauwarme Duschen sind im Übrigen besser als heiße Bäder, die die Haut austrocknen können. Achte bei deiner Hautpflege darauf, sanfte und pH-neutrale Produkte zu verwenden, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden und frei von irritierenden Inhaltsstoffen sind.

Ernährung und Lebensstil
Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, die Symptome von Ekzemen und Neurodermitis zu lindern. Die Dazu zählt zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren. Einige Lebensmittel können die lästigen Symptome sogar verschlimmern. Behalte daher immer im Blick, wie du auf bestimmte Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Eier oder Nüsse reagierst. Bei Neurodermitis kannst du auch Tagebuch führen, indem du deine Essgewohnheiten und deinen Tagesablauf dokumentierst. So kannst du besser herauszufinden, welche Lebensmittel oder welche Situationen bei dir möglicherweise Schübe verursachen. Denn neben bestimmten Nahrungsmitteln dient auch hoher Stresspegel als ein weiterer Triggerfaktor für Neurodermitis-Schübe. Mit Atemübungen, Bewegung, Meditation und Sportarten wie Yoga bringst du mehr Entspannung in deinen Alltag und linderst auf diese Weise die Symptome beider Erkrankungen.
Schutz vor äußeren Einflüssen
Bei Menschen mit Ekzemen bzw. Neurodermitis ist die Haut besonders empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung und Kälte. Verwende daher immer einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor und achte darauf, dass dieser keine chemischen Stoffe enthält. Im Winter kann die kalte Luft deine Haut austrocknen und somit das Ekzem verschlimmern – daher sind Handschuhe und Schal ein absolutes Muss, wenn du in der kalten Jahreszeit draußen unterwegs bist.
Ekzeme und Neurodermitis bei Kindern - Tipps für Eltern
Wenn ein Kind an Ekzemen oder Neurodermitis leidet, kann das für die ganze Familie zur Herausforderung werden. Doch mit der richtigen Strategie können sowohl Kinder als auch Eltern lernen, besser mit der Erkrankung umzugehen. Die tägliche Hautpflege, das Tragen luftdurchlässiger Kleidung und der Schutz der Haut vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung und Kälte sind auch bei Kindern wichtig, um den Alltag mit Ekzem zu erleichtern. Sprich außerdem mit den Betreuungspersonen in der Schule oder im Kindergarten, damit diese über den Zustand deines Kindes informiert sind und im Notfall wissen, wie sie reagieren sollen.

Juckreiz lindern
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Der Juckreiz bei den Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzem ist oft eine der größten Belastungen für Betroffene. Um die Beschwerden zu lindern, können kühlende Umschläge oder feuchte Tücher auf die betroffenen Hautstellen aufgelegt werden, um den Juckreiz zu reduzieren. Cremes mit entzündungshemmenden Wirkstoffen, wie beispielsweise Kortison oder juckreizstillende Lotions, bieten ebenfalls Erleichterung.
Es ist wichtig, das Kratzen zu vermeiden, da dies die Haut weiter schädigen und das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Stattdessen können leichte Druckmassagen oder sanftes Klopfen auf die betroffenen Stellen den Juckreiz kurzfristig lindern. Ablenkung, wie das Beschäftigen mit einer Tätigkeit, kann ebenfalls helfen, den Drang zu kratzen zu verringern. Bei sehr starkem Juckreiz kann dein Arzt Antihistaminika oder andere Medikamente verschreiben, um die Symptome zu kontrollieren.
Kleidung aus natürlichen Materialien
Bestimmte Textilien wie Wolle oder synthetische Stoffe können die betroffenen Hautstellen reizen und den Juckreiz verstärken. Weiche, atmungsaktive Materialien wie Baumwolle oder Leinen sind daher ideal, um Hautirritationen zu minimieren. Zusätzlich gibt es mittlerweile spezielle Funktionskleidung, die für Neurodermitis-Patienten entwickelt wurde. Diese Textilien sind mit hautberuhigenden Substanzen wie Silberionen oder Seide behandelt, die antibakteriell wirken und den Feuchtigkeitsverlust der Haut reduzieren können.
Neue Kleidung sollte vor dem Tragen immer gewaschen werden, um mögliche Rückstände von Chemikalien zu entfernen. Achte auch darauf, milde, parfümfreie Waschmittel zu verwenden, um Hautreizungen zu vermeiden. Einige Patienten profitieren von Kleidungsstücken mit flachen Nähten oder ganz ohne Nähte, um mechanische Reibung zu reduzieren. Solche Innovationen in der Textilindustrie bieten Betroffenen zusätzlichen Komfort und helfen, die Symptome der Neurodermitis und der Ekzeme im Alltag besser zu kontrollieren.

Umgang mit psychischer Belastung
Das Leben mit Neurodermitis und Ekzemen kann emotional sehr belastend sein. Sprich daher offen mit Freunden und Familie über deine Gefühle. So lassen sich Missverständnisse aus dem Weg räumen und du kannst über die Krankheit aufklären und dazu beitragen, dass du dich wohler fühlst. Sollten dich die mentale Belastung oder der Stress aufgrund deiner Neurodermitis stark beeinträchtigen, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel in Form von psychotherapeutischer Unterstützung oder Stressbewältigungsprogrammen. Der Austausch in Selbsthilfegruppen oder Online-Communities kann ebenso hilfreich sein und das Gefühl geben, mit der Krankheit nicht allein zu sein. Setze jedoch stets realistische Erwartungen an die Behandlung. Nicht jede Methode funktioniert gleich gut und es bedarf Zeit, die optimale Therapie zu finden und erste Erfolge zu erzielen. Versuche in jedem Fall, dich nicht zu sehr auf dein Ekzem zu fokussieren und dich durch die Hautprobleme nicht definieren zu lassen.

Mehr Lebensfreude trotz Dermatitis
Das Leben mit Neurodermitis oder Ekzemen mag zwar einige Herausforderungen mit sich bringen, aber es bedeutet nicht, dass du deinen Alltag nicht in vollen Zügen genießen kannst. Mit der richtigen Pflege, einem bewussten Umgang mit Auslösern und einer positiven Einstellung kannst du die Symptome effektiv lindern und deine Lebensqualität verbessern. Informiere dich über die zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten und zögere nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du diese benötigst. Denn selbst kleine Schritte können bereits große Veränderungen bewirken und den Alltag mit Ekzem erleichtern.