Pollenallergie
Eine Pollenallergie, auch Heuschnupfen genannt, betrifft viele Menschen und verursacht Symptome wie Niesen, juckende Augen und Atembeschwerden, besonders in den Frühlings- und Sommermonaten. Pollen von Bäumen, Gräsern und Blumen sind die Hauptauslöser dieser Allergie. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Belastung durch Pollen reduzieren, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie die Allergiesaison besser bewältigen können.
Was ist eine Pollenallergie?
Rund 16 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Pollen-Allergie, einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Pollen. Bei sensibilisierten Personen wird die allergische Reaktion ausgelöst, sobald die Schleimhäute von Nase und Augen mit dem Blütenstaub von Bäumen, Gräsern, Getreide und Kräutern in Kontakt kommen. Tränende Augen, Schnupfen, Niesen, Husten und Atemnot bis hin zu Asthma können die Folgen sein. Auch Hautausschläge und Kopfschmerzen können durch Pollen und Blütenstaub bedingt sein.
"Allergische Reaktionen werden ausgelöst, sobald die Schleimhäute von Nase und Augen mit dem Blütenstaub von Bäumen, Gräsern, Getreide und Kräutern in Kontakt kommen."
Was sind die typischen Symptome einer Pollenallergie?
Zu den häufigsten Anzeichen und Beschwerden bei einer Pollenallergie zählen:
Gerötete Augen und Augenlieder, Schwellungen um die Augen
Tränende, juckende Augen, Bindehautentzündungen
Niesanfälle
Entzündete und geschwollene Nasenschleimhäute
Schnupfen mit verstopfter oder laufender Nase
Husten mit Verschleimung
Atemnot, Asthma
Juckende Haut und Hautauschläge (Ekzeme)
Erschöpfung
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Wann treten die Symptome einer Pollenallergie auf?
Die Beschwerden treten saisonal abhängig vom Pollenflug der jeweiligen Bäume und Gräser ab. Generell fliegen die Pollen verstärkt von Ende Februar bis Ende August, wobei die klimatischen Veränderungen die Pflanzen immer früher blühen lassen. Im Februar und März fliegen die Pollen von Erle und Hasel, danach Pappel und im April Esche, Weide, Ulme und Birke. Im Mai dominiert die Eiche, im Frühsommer Ampfer und Wegerich, während im August der Beifuß die meisten Pollen produziert. Dazu fliegen Gräserpollen durchgängig über den ganzen Sommer. Auch im Winter ist ein schwacher Pollenflug möglich. Regionale Pollenflugkalender geben genauere Auskunft über die Art und Intensität der Pollenverbreitung.
Gut zu wissen: Warmes und trockenes Wetter begünstigt den Pollenflug. Die Pollenkonzentration hängt aber auch von Windverhältnissen und Luftschadstoffen ab: Stickoxide oder Ozon können die Menge der Pollen erhöhen und sie „aggressiver“ machen. In der Stadt ist die Pollenbelastung abends am stärksten, auf dem Land morgens zwischen 5 und 8 Uhr.
Was sind die Ursachen einer Pollenallergie?
Menschen mit einer Pollenallergie reagieren überempfindlich auf Substanzen, die aus den Pollen von Pflanzen freigesetzt werden. Diese Allergene sind für Nichtallergiker harmlos, regen jedoch bei allergischen Personen die Bildung von Abwehrstoffen an – sogenannten spezifischen Immunglobulin-Antikörpern (IgE-Antikörpern). Beim Kontakt der Allergene mit den Antikörpern in den Schleimhäuten von Augen, Nase und in den Atemwegen kann es zur überschießenden allergischen Reaktion kommen, welche die typischen Beschwerden verursacht.
Wie lasse ich mich auf Pollenallergie testen?
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2. Pricktest
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3. Provokationstest
Anamnese
Bei der allgemeinen Befragung (Anamnese) wird Ihr Arzt Sie fragen, wann und wo die Allergiesymptome auftreten. Um das Vorliegen einer Pollenallergie zu untersuchen, werden Hauttests durchgeführt.
Wie kann ich meine Pollenallergie behandeln?
Die beste Methode ist die Vermeidung des Kontaktes mit den Allergenen (Allergenkarenz). Im Alltag ist es jedoch schwierig, den mikroskopisch kleinen Pollen, die über Hunderte von Kilometern hinweg fliegen können, aus dem Weg zu gehen. Einige praktische Tipps tragen jedoch dazu bei, die Pollenbelastung zu reduzieren. Quälende Symptome können durch Medikamente gelindert werden. Eine ursächliche Therapie mittels Hyposensibilisierung ist auch möglich. Daneben hilft es, die natürliche Hautbarriere im Gesicht und an exponierten Hautstellen wie dem Hals oder den Armen samt Händen mit stärkenden Produkten gezielt zu unterstützen.
Worauf sollte ich bei einer Pollenallergie achten?
Mit folgenden Maßnahmen können Sie die Belastung durch Pollen in Ihrer Umgebung verringern:
Gezielt lüften
Wohnung nur nachts lüften, wenn keine Pollen unterwegs sind, oder nach dem Regen und Insektengitter mit Pollenschutz anbringen.
Feucht Staubwischen
Möbel mittels eines feuchten Tuchs abwischen, damit kleine Partikel nicht aufgewirbelt werden.
Frische Bettwäsche
Bettwäsche häufig wechseln.
Keine Kleidung im Schlafzimmer
Tagsüber getragene Kleidung außerhalb des Schlafzimmers lassen, insbesondere Mäntel, Hüte und Schals.
Häufig Haarewaschen
Jeden Abend Haare waschen, am besten mit einem milden Shampoo, das Haare und Kopfhaut reinigt und pflegt, ohne diese zu reizen.
Hautbarriere stärken
Die Haut mit Produkten schützen, welche die Hautbarriere stärken oder sogar wiederherstellen und die natürliche Schutzschicht gegen das Eindringen von Allergenen, Viren, Bakterien und Pilzsporen unterstützen.
Hautschutzschicht stabilisieren
Hautschutzschicht stabilisieren, damit Pollen nicht eindringen und Rötungen und Reizungen verursachen können.
Gezielte Pflegeprodukte verwenden
Für Gesicht, Augenlider und Lippen, deren Haut besonders empfindlich ist, spezielle Pflegeprodukte verwenden.
Luftreinigungsgeräte nutzen
Spezielle Luftreinigungsgeräte tragen dazu bei, die Allergenbelastung in Innenräumen zu verringern.
Autofenster schließen
Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten.
Pollenfilter regelmäßig wechseln
Pollenfilter der Lüftungsanlage im Auto regelmäßig auswechseln.
Nur gezielt Fitness im Freien
Fitness und körperliche Anstrengungen im Freien nur morgens oder abends, wenn wenig Pollen unterwegs sind.
Nicht rauchen
Möglichst auf das Rauchen verzichten, da Nikotin zusätzlich die Atemwege reizt.
Urlaube in pollenfreie Regionen
Wenn es in der Pollenflug-Saison in den Urlaub geht, dann sollten Urlaubsorte in pollenfreien Regionen gewählt werden wie Hochgebirge, Meeresregionen oder Inseln.
Die Pflege der Augenlider bei einer Pollenallergie
- Jeden Tag blinzeln wir zirka 15.000- bis 20.000-mal, um so die Augen vor grellem Licht, Wind und Schmutz zu schützen.
- Mit jedem Lidschlag befeuchten und entspannen wir die Augen. Bei jedem dieser Blinzelvorgänge gleitet das Augenlid sanft und reibungslos in die Augenhöhle zurück.
- Die empfindliche Haut des Augenlids hat kaum Fettdrüsen und kein Unterhautfettgewebe.
- Ist die Hautbarriere durch eine allergische Hautreaktion oder Neurodermitis geschwächt oder gestört, braucht es spezielle Produkte für deren Wiederherstellung.
Vor allem in der Pollensaison neigen die Augenlider dazu sich zu röten, zu spannen und zu jucken. Viele Menschen mit einer Pollenallergie leiden unter quälenden Symptomen im Bereich der Augen: Die Augenpartie ist geschwollen und gerötet, die Augen jucken und die Augenlider spannen. Bei einer Pollen-Allergie sollte besonders auf eine verträgliche Pflege der hochempfindlichen Augenpartie geachtet werden. Was die wenigsten wissen: Auch gesunde Haut kann durch den umherfliegenden Blütenstaub gereizt werden. Spezielle Pflegeprodukte für das Auge können helfen, die Hautbarriere zu stärken und so Trockenheit und allergischen Reaktionen entgegenzuwirken. So wurde die ALLERGIKA®-Augenlidcreme MED entwickelt, um Lipide und Feuchtigkeit in perfekt abgestimmter und natürlicher Menge zu spenden, Reizzustände am Augenlid zu lindern und eine rasche Regeneration der natürlichen Hautbarriere zu gewährleisten. Durch den Airless Dispenser kann das Produkt sehr präzise dosiert und hygienisch verwendet werden, sodass ein Spender durchschnittlich 4-6 Wochen reicht. Empfohlen wird die Anwendung zweimal täglich auf den betroffenen Stellen am Augenlid.
Welche Medikamente helfen bei einer Pollenallergie?
Die typischen Beschwerden des Heuschnupfens können durch antiallergisch wirkende Medikamente (Antihistaminika) gelindert werden. Diese gibt es in Form von Nasensprays, Augentropfen und Tabletten, die je nach Ausprägung der Symptome zum Einsatz kommen. Bei schwerwiegenderen allergischen Reaktionen kann der Arzt entzündungshemmende Cortisonpräparate (z. B. als Nasenspray) verschreiben. Daneben gibt es auch sogenannte Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten. Medikamente können unter Umständen Nebenwirkungen auslösen. Halten Sie daher bitte vor der Einnahme von frei verkäuflichen Mitteln Rücksprache mit dem Arzt/ der Ärztin.
Hilft Hyposensibilisierung gegen eine Pollenallergie?
Als einzige Therapie, die gegen die Ursache der Allergie angeht, gilt die Hyposensibilisierung. Mit ihrer Hilfe wird der Körper schrittweise an die Allergene gewöhnt. Dazu werden über einen Zeitraum von bis zu mehreren Jahren kontrolliert die jeweiligen Allergieauslöser zugeführt. Die Gabe erfolgt mittels Spritze, als Tropfen oder als Tabletten. Langfristig kann so erreicht werden, dass Symptome teilweise oder vollständig verschwinden, der Medikamentenverbrauch reduziert wird und das Risiko für die Entstehung eines allergischen Asthmas sinkt.
Pflanzenpollen – Auslöser von Pollenallergie und Heuschnupfen
- Knapp ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt – das sind ca. 90 Milliarden Bäume.1 55 % davon sind Nadelbäume, knapp 16 % entfallen auf Buchen und etwa 10 % auf Eichen. Weitere 18 % umfassen Laubbäume wie Birke, Ahorn, Esche, Erle und Linde.2
- In städtischen Ballungsgebieten bilden großzügige Parks die grüne Lunge, hier blühen fast in Reinkultur allergieauslösende Laubbäume.
- Neben Bäumen zählen auch Gräser, Kräuter und Getreide, wie zum Beispiel der Roggenpollen, zu den Auslösern der Pollenallergie.
- Etwa 20 % aller Pflanzen und Bäume setzen für ihre Fortpflanzung auf die sogenannte Windbestäubung:3 Der Wind trägt das Pollenkorn mit den männlichen Keimzellen bis zu 1.000 km weit.4
- Damit die Windbestäubung erfolgreich ist, müssen die Pflanzen sehr große Mengen an Pollen produzieren. Die Folge: Eine wahre Flut von Pollen fliegt durch die Luft.
- Pollen können von 10 μm bis 100 μm groß sein.5
- Etwa 15 % der Menschen in Deutschland haben Heuschnupfen.
- 20 bis 30 % aller Heuschnupfen-Patienten in Deutschland reagieren allergisch auf die Pollen von Frühblühern wie Erle, Birke und Hasel.6
- Fast 60 % der Pollen-Allergiker reagieren auch auf verschiedene Lebensmittel.7 Wer zum Beispiel auf Frühblüher wie Hasel und Erle allergisch reagiert, hat meist auch Beschwerden mit Nüssen, Äpfeln, Birnen, Pfirsichen, Pflaumen, Kirschen und Mandeln.
1 https://www.sdw.de/ueber-den-wald/wald-in-deutschland/waldanteil/
2 https://www.sdw.de/ueber-den-wald/wald-in-deutschland/waldanteil/#lightbox[3123],
https://www.bfn.de/daten-und-fakten/baumartenzusammensetzung-der-waelder
3 https://rp-online.de/thema/pollenflug/
4,5,6 https://www.portal.baysics.de/static/download/pollenposter.pdf
7 https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/hauptausloeser/pollen/
POLLENALLERGIE AUF EINEN BLICK
Alles, was Sie wissen müssen, um die Pollenzeit gut zu überstehen:
Beschreibung:
überschießende Reaktion des Immunsystems auf Pollen von Bäumen, Gräsern, Getreide etc.
Ursachen:
Kontakt der Pollen mit Schleimhäuten in Nase und Augen löst bei sensibilisierten Menschen die allergische Reaktion aus; die eigentlich harmlosen Partikel werden vom Immunsystem
irrtümlicherweise als bedrohlich eingestuft und bekämpft
Symptome:
tränende und juckende Augen, Niesreiz, Schnupfen, geschwollene Nasenschleimhäute, Husten, gerötete, juckende Haut, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen
Behandlung:
Kontakt mit Allergenen reduzieren, Symptomlinderung durch Medikamente (Antihistaminika, Cortisonpräparate etc.), Hyposensibilisierung, Hautbarriere stärken, um Polleneindrang in die Haut zu mindern.