Rosacea

Rosacea ist eine Hauterkrankung, die größtenteils das Gesicht betrifft: Sie äußert sich vor allem in Rötungen, Hauttrockenheit, akneähnlichen Pusteln oder Papeln, oder in einem brennenden Hautgefühl. Es empfiehlt sich ärztliche Behandlung durch eine:n Dermatologe:n. Daneben ist eine abgestimmte, konsequente Pflege der Haut mit entsprechenden Cremes und anderen Pflegeprodukten sinnvoll.  


Was ist Rosacea? Eine sensible Hautkrankheit verstehen

Rosacea, auch Rosazea genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich vorwiegend im Gesicht manifestiert. Sie ist nicht ansteckend und wird häufig fälschlicherweise mit gewöhnlicher Akne oder vorübergehenden Rötungen verwechselt. Im Gegensatz zu diesen ist die Rosacea jedoch eine eigenständige dermatologische Erkrankung, die durch einen komplexen entzündlichen Prozess gekennzeichnet ist und einen chronischen Verlauf nimmt. Während temporäre Rötungen und akneiforme Erscheinungen andere Ursachen haben, erfordert die Rosacea eine spezifische Betrachtung und Behandlung.

Obwohl Rosacea eine ernstzunehmende Hautkrankheit ist, die das Wohlbefinden der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann, kann sie heutzutage dank fortschrittlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse gut behandelt und gemanagt werden. Ziel ist es, Symptome effektiv zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Unser fundiertes Verständnis dieser Hautkrankheit basiert auf langjähriger dermatologischer Expertise und wissenschaftlicher Forschung.


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Symptome und Stadien: von Rötungen bis Pusteln

Die Symptome der Rosacea können vielfältig sein und entwickeln sich oft schrittweise. Typischerweise äußert sich diese Hautkrankheit durch Rötung, Hauttrockenheit und ein brennendes und stechendes Gefühl im Gesicht. Viele Betroffene erleben zunächst flüchtige Rötungen, sogenannte Flushs, die anfallsartig auftreten können. Mit der Zeit können diese zu anhaltenden Rötungen im Gesicht (Erythemen) werden. In weiteren Phasen kann es zur Bildung von entzündlichen Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln) kommen, die leicht mit Akne verwechselt werden können. Auch erweiterte kleine Blutgefäße, die sogenannten Teleangiektasien, können sichtbar werden und das Hautbild beeinträchtigen.

Unabhängig vom Stadium und den individuellen rote Flecken im Gesicht ist eine konsequent reizfreie Pflege entscheidend, um die empfindliche Haut zu beruhigen und einem Fortschreiten der Symptome entgegenzuwirken. Eine sorgfältige und auf die Bedürfnisse abgestimmte Hautpflege hilft, die Hautbarriere zu stärken und Irritationen zu minimieren, was einen wichtigen Bestandteil des Managements von Rosacea darstellt.

Ursachen und Trigger: Warum die Haut im Gesicht rot wird

Die genauen Ursachen der Rosacea sind komplex und wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass eine Kombination aus genetischer Veranlagung, Störungen des Immunsystems und einer Fehlregulation der Blutgefäße (neurovaskuläre Dysregulation) eine Rolle spielen kann.


Wesentlich für das Management von Rosacea ist das Verständnis und die Vermeidung bekannter Auslöser, sogenannter Rosacea-Trigger, die Schübe hervorrufen oder verschlimmern können:

Topische Kortikosteroide (Kortison)

Die Anwendung von Kortison im Gesicht kann eine steroidinduzierte Rosazea auslösen. Daher werden in sensiblen Bereichen wie dem Gesicht oft topische Calcineurininhibitoren bevorzugt, um diese Nebenwirkungen zu vermeiden.

Alkohol 

Alkoholkonsum kann ein unangenehmes Erröten (Flushing) in den betroffenen Hautbereichen hervorrufen. Auch bei Psoriasis sind Schübe nach Alkoholkonsum besonders häufig.

Sonne

Sonnenempfindliche Haut ist ein allgemeines Thema bei Hauterkrankungen, daher wird ein hoher UV-Schutz für sensible Haut und zur Prävention von Hautschäden empfohlen. Zudem empfiehlt es sich, intensive Sonneneinstrahlung zu meiden.

Stress

Emotionaler Stress kann bei anderen entzündlichen Hauterkrankungen wie der atopischen Dermatitis den Juckreiz verstärken und Schübe auslösen. Dies trifft auch auf Rosacea zu: Stress, Ärger oder starke Emotionen können Symptome auslösen oder verschlimmern. 

Ungeeignete Kosmetika und Pflegeprodukte

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Haut reizen und Hautprobleme verursachen kann, sind ungeeignete Kosmetika und Pflegeprodukte. 

Milben und Mikroben

Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Überbesiedelung von Demodex-Milben (Demodex folliculorum) auf der Haut und dem Bestehen einer Rosacea.

Ursachen von Rosacea und was die Erkrankung noch verstärken kann

Was eine Rosacea begünstigen kann: mögliche Ursachen und Auslöser 


Diagnose und Behandlung: Was wirklich gegen Rosacea hilft

Die Diagnose von Rosacea ist der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur Besserung und sollte stets durch einen Dermatologen erfolgen. Ein erfahrener Hautarzt kann die charakteristischen Hautveränderungen beurteilen und die Rosacea von anderen Hauterkrankungen wie Akne oder seborrhoischem Ekzem abgrenzen, die ähnliche Symptome aufweisen können. Für andere Hauterkrankungen wie atopische Dermatitis wird die Diagnose typischerweise anhand des Erscheinungsbildes des Ausschlags und der Familiengeschichte von Allergien gestellt. Auch bei Schuppenflechte basiert die Diagnose meist auf dem Aussehen und der Lokalisation der Hautveränderungen, wobei manchmal eine Hautbiopsie zum Ausschluss anderer Erkrankungen erfolgen kann.

Ist die Rosacea-Diagnose gesichert, wird Ihr Arzt einen individuellen Behandlungsplan erstellen. Die Rosacea-Therapie sollte durchgehend ärztlich begleitet werden und umfasst in der Regel eine Kombination verschiedener Ansätze. Zu den medizinischen Behandlungsoptionen, die Ihr Arzt verschreiben kann, können zum Beispiel Cremes mit speziellen Wirkstoffen, eine Therapie mit Antibiotika oder Laserbehandlungen gehören.

Die richtige Hautpflege bei Rosacea: Weniger ist mehr

Weniger ist mehr: Bei Rosacea ist eine wirkstoffarme, beruhigende Hautpflege das A und O 

Bei der Hautpflege bei Rosacea gilt oft der Grundsatz: Weniger ist mehr. Eine minimalistische, reizfreie und feuchtigkeitsspendende Pflegeroutine ist die Basis für eine beruhigte Haut und unterstützt die ärztliche Behandlung optimal. Übermäßige oder ungeeignete Produkte können die sensible Haut zusätzlich reizen und Schübe fördern.

Bei Rosacea ist die Haut besonders empfindlich und reaktiv. Daher ist es entscheidend zu wissen, welche Inhaltsstoffe Sie bei Rosacea meiden sollten, um unnötige Reizungen und eine Verschlechterung der Symptome zu verhindern. Eine sorgfältige Auswahl von Pflegeprodukten ist essenziell für das Wohlbefinden Ihrer Haut. Viele Produkte enthalten Substanzen, die gesunde Haut toleriert, die aber bei Rosacea-Haut als Trigger wirken können.


Inhaltsstoffe, auf die Sie bei der Hautpflege bei Rosacea verzichten sollten:

Duftstoffe

Sowohl synthetische als auch natürliche Duftstoffe sind häufige Auslöser für Hautreizungen und können die Haut austrocknen. Für sensible Haut stellen sie ein erhebliches Reizpotenzial dar. 


Alkohol in Cremes und Tonern

Alkohol in Cremes kann die Haut stark austrocknen und zu unerwünschten Rötungen (Flushing) führen.


Aggressive Peelingsäuren (z.B. Glykolsäure, Salizylsäure, Milchsäure)

Säurehaltige Cremes können auf empfindlicher Haut brennen oder stechen. Dies gilt insbesondere für die ohnehin schon irritierte Rosacea-Haut und kann Entzündungen und Rötungen verstärken.


Menthol und ätherische Öle

Menthol und ätherische Öle gehören aufgrund ihrer stark reizenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften zu den Inhaltsstoffen, die sensible Haut leicht überfordern. Es empfiehlt sich, diese Inhaltsstoffe zu vermeiden, um Reizungen vorzubeugen.

 

Konservierungsstoffe (insbesondere Parabene)

Konservierungsstoffe können zu den "allergenisierenden oder reizenden Stoffen" gehören. Auch hier ist es empfehlenswert, auf sie zu verzichten. 


Mineralöle, Silikone, Mikroplastik

Diese Inhaltsstoffe können die Haut unnötig belasten, was für Rosacea-Haut nicht förderlich ist.

Tipps für den Alltag mit Rosacea: Ernährung, Sonnenschutz & Co.

Ein aktives Management Ihrer Rosacea im Alltag kann dazu beitragen, Schübe zu reduzieren und Ihr Wohlbefinden zu steigern. Neben der richtigen Pflege gibt es weitere Faktoren wie Ernährung und Sonnenschutz, die eine wichtige Rolle spielen.

Ihr täglicher Begleiter und unverzichtbar: Sonnenschutz 

Sonneneinstrahlung ist ein bekannter Auslöser für Hautreizungen und kann die Rosacea-Symptome verschlimmern. Daher ist ein täglicher, hochverträglicher Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) von entscheidender Bedeutung, unabhängig von der Jahreszeit.

Ernährung bei Rosacea

Die Ernährung kann einen Einfluss auf das Hautbild haben. Es ist ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen, um individuelle Auslöser für Ihre Rosacea-Schübe zu identifizieren und diese gezielt zu meiden.


Stressmanagement: Ein Weg zu innerer Ruhe und gesünderer Haut

Psychischer Stress kann ein signifikanter Auslöser für Schübe bei entzündlichen Hauterkrankungen sein. Bei Neurodermitis ist beispielsweise Stress ein Reiz, auf den die Haut stark reagieren kann. Daher ist Stressmanagement auch ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens mit Rosacea. Maßnahmen zur Stressreduktion, wie Entspannungstechniken, Yoga oder eine angepasste regelmäßige körperliche Aktivität können helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und die Haut zu beruhigen. In Fällen, in denen psychosomatische Begleitfaktoren eine Rolle spielen, kann sogar eine psychosomatische Begleittherapie in Betracht gezogen werden.


Ein Ernährungstagebuch kann helfen, die Auslöser für Rosacea herauszufinden

Ein Ernährungstagebuch kann helfen, die Mahlzeiten auf die Rosacea-Erkrankung abzustimmen und mögliche Auslöser zu vermeiden


FAQ: häufige Fragen zu Rosacea

Welche Creme hilft am besten bei Rosacea?

Wir empfehlen eine Creme, die sowohl die individuellen Bedürfnisse und den Schweregrad Ihrer Rosacea berücksichtigt (ggf. mit ärztlicher Verschreibung) als auch eine reizfreie, feuchtigkeitsspendende und barriere-stärkende Basispflege bietet, die auf potenziell schädliche Inhaltsstoffe verzichtet.

Ist Rosacea heilbar?

Rosacea ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, was bedeutet, dass sie derzeit nicht im Sinne einer vollständigen und dauerhaften Heilung beseitigt werden kann. Ähnlich wie bei anderen chronischen Hauterkrankungen, zum Beispiel der atopischen Dermatitis, für die explizit festgehalten wird, dass es keine Heilung gibt, sondern der Juckreiz gelindert werden kann, oder der Schuppenflechte, die ein Leben lang anhält, liegt der Fokus bei Rosacea auf dem effektiven Management der Symptome.
Die gute Nachricht ist jedoch: Rosacea ist durch konsequente Pflege, die Vermeidung bekannter Trigger und gegebenenfalls eine ärztlich begleitete medizinische Behandlung sehr gut kontrollierbar.

Verschlimmert Ernährung meine Rosacea?

Die Frage, ob die Ernährung Rosacea verschlimmert, ist für viele Betroffene relevant, und der Zusammenhang ist oft sehr individuell. Es gibt keine pauschale Diät, die für alle Rosacea-Patienten wirksam ist, aber bestimmte Lebensmittel und Getränke können bei einigen Personen als individuelle Rosacea-Trigger wirken und Schübe auslösen oder verstärken. Daher kann es für manche empfehlenswert sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um die Auslöser herauszufiltern und im besten Fall meiden zu können.

Kann ich bei Rosacea Make-up verwenden?

Ja, bei Rosacea können Sie grundsätzlich Make-up verwenden, aber die Auswahl der Produkte und eine sorgfältige Reinigungsroutine sind entscheidend, um die empfindliche Haut nicht zusätzlich zu reizen. Viele Betroffene wünschen sich, Rötungen und Hautunregelmäßigkeiten zu kaschieren, und dies ist mit den geeigneten Produkten möglich. Ihr Dermatologe oder Ihre Dermatologin beraten Sie gerne dazu, worauf Sie bei den Inhaltsstoffen und der Wahl der Produkte achten sollten.


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